WM 2014 - zweimal Gold und einmal Silber!

Die Ju-Jutsuka von Arashi Sindelfingen konnten bei der WM in Paris den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiern. Gleich drei Athleten standen im WM Finale. Romy Korn und Roman Apolonov konnten sich den Weltmeistertitel erkämpfen. Max Ryssel wurde Vizeweltmeister.

 

Im Stade Pierre de Coubertin in Paris fand die Weltmeisterschaft im Ju-Jutsu statt. Fünf Ju-Jutsuka von Arashi Sindelfingen waren für den Jahreshöhepunkt nominiert worden. Romy Korn in der Klasse +70 kg, Roman Apolonov in der Klasse bis 62 kg, Alexander Reichert bis 69kg, Max Ryssel bis 77kg und Steffen Heckele in seiner Funktion als Bundestrainer. Leider konnte Alexander Reichert verletzungsbedingt nicht an den Start gehen.

 

„Ich bin mit großen Erwartungen zur WM gefahren“, so Steffen Heckele. „Der Ausfall von Alexander Reichert war ein großer Dämpfer für mich und das Team, gleichzeitig aber auch volle Motivation, damit jeder sein Bestes gibt.“ So sollte es auch kommen. Romy Korn ging am ersten von drei Wettkampftagen auf die Matte. Als amtierende Europameisterin und Vizeweltmeisterin zählte Korn klar zu den Topfavoritinnen. In ihren vier Vorrundenkämpfen konnte Romy Korn sehr gute Kämpfe zeigen und verdient ins Finale einziehen. „Ich war so gut wie noch nie vorbereitet. Vor allem im konditionellen Bereich habe ich mich sehr gesteigert. Da ich mit knapp 70 kg in der offenen Klasse starte, war dies der Weg zum Erfolg!“, so Romy Korn. Sie musste es mit Gegnerinnen aufnehmen, die zum Teil 50 kg schwerer waren. Vor allem ihre Schnelligkeit bei Schlag- und Tritttechniken und ihr zuverlässiger Schulterwurf waren die Erfolgsgaranten.

Das Finale war die Wiederholung des EM Finales. Die Russin Alla Paderina aus St. Petersburg stand als letzte Gegnerin auf der Matte. In einem spannenden Kampf konnte sich Romy Korn von Beginn an absetzen und sich einen komfortablen Punktesieg erkämpfen. Eine herausragende Leistung der jungen Holzgerlingerin!

 

Am Samstag ging den Roman Apolonov in der Klasse bis 62 kg auf die Matte. Als Doppeljuniorenweltmeister hatte sich Roman Apolonov einiges vorgenommen. „Roman ist jetzt seit knapp einem Jahr bei uns und hat sich unglaublich entwickelt. Er hat sehr viel Talent und im letzten Jahr gelernt sehr strukturiert und vorausschauend zu kämpfen“, so Trainer Steffen Heckele. Roman konnte die vier Kämpfe bis zum Halbfinale alle vorzeitig gewinnen und verdient ins Halbfinale einziehen. „Gegen Julien Mathieu im Halbfinale war ein Traumkampf! Bei den German Open konnte ich gegen Julien gewinnen, bei der EM musste ich mich ihm geschlagen geben, jetzt hatte ich die Chance ihn im eigenen Haus zu bezwingen“, so Roman Apolonov vor dem Kampf. Und es ist ihm gelungen. In einem sehr spannenden Kampf konnte sich Roman Apolonov mit Punkten absetzen und klar und verdient ins WM Finale einziehen. Hier traf er auf den Weltmeister Oliver Haider aus Österreich. Um es kurz zu machen, Oliver Haider hatte an diesem Tag nicht den Hauch einer Chance. Roman Apolonov siegte Vorzeitig durch einen klaren Treffer mit einem Halbkreisfußtritt zum Kopf, einem wunderschönen Abtaucherwurf und einem Beinhebel. Ein absolutes Traumfinale.

 

 

Max Ryssel ging bis 77 kg an den Start. Er hatte ein sehr schweres Los erwischt, konnte seinen eigenen Erwartungen aber mehr als gerecht werden. „Max Ryssel hat sich so zielstrebig wie nie vorbereitet. Absolute Zuverlässigkeit, voller Einsatz für das Team, unbändige Disziplin und volle Motivation waren das ganze Jahr deutlich zu spüren“, so Trainer Steffen Heckele. In seiner Vorrunde sammelte Max Siege gegen Italien, Belgien, Österreich und Griechenland. Im Halbfinale durfte Max Ryssel gegen den Lokalmatadoren und Weltmeister Percy Kunsa aus Frankreich auf die Matte. „Ich hatte Percy bei der EM schon geschlagen und wusste, dass ich mit vollem Risiko auf Sieg kämpfen muss“, so Max Ryssel nach dem Kampf. Dies tat er auch. Beide lieferten sich ein Feuerwerk an spektakulären Schlag- und Tritttechniken. Dabei war Max immer einen Tick schneller und so bald deutlich in Führung. Mit einem Waza-Ari für einen Schulterwurf und einem Hebelansatz konnte Max den Kampf schließlich verdient für sich entscheiden.

Im Finale traf Max Ryssel dann auf den Russen Ilia Borok. Borok konnte im letzten Jahr die World Games und in diesem Jahr die EM gewinnen. Beide lieferten sich einen spannenden Kampf. Max Ryssel konnte immer wieder erfolgreich mit Fausttechniken Punkten. Borok versuchte so schnell wie möglich in den Wurfbereich zu wechseln und konnte hier mit einem Schenkelwurf punkten und so den Schlagbereich verhindern. In einem spannenden Kampf musste sich Max Ryssel knapp geschlagen geben. Trotzdem eine unglaubliche Leistung von Max Ryssel.

 

Die Ju-Jutsu Nationalmannschaft konnte schließlich noch Mannschaftsvizeweltmeister werden und alle drei Arashi-Kämpfer waren mit am Start. In einer spannenden Finalrunde mit 8 Mannschaften setzte sich Deutschland zuerst gegen Frankreich und Dänemark durch. Im Finale musste man sich unentschieden mit 3:3 und einem Punkt weniger gegen Russland geschlagen geben. Ein unglaublich spannendes Finale!